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Barrierefrei Wohnen in Zehlendorf

RSSPrint

Über das Projekt

2018/19 traf sich ein kleiner Kreis von Menschen, die ihren Beitrag leisten wollten, damit der Stadtbezirk in Zukunft barrierefrei wird. Das größte Problem sahen wir im Mangel an barrierefreien Wohnraum.

Mit einer Förderung von Aktion Mensch und in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf gelang es uns in den vergangenen zwei Jahren, mit interessierten Bürger:innen und Expert:innen für barrierefreies Bauen einen Austausch herzustellen, die Probleme und den Handlungsbedarf im Altbezirk Zehlendorf zu beschreiben und eine öffentliche Veranstaltung zur Wahl zum Bundestag und Abgeordnetenhaus durchzuführen. Das Video ist hier nachzusehen.

Bei den Vertretern der demokratischen Parteien stießen wir auf Interesse und Zustimmung. In der neugebildeten Bezirksverwaltung konnten wir erste Gespräche über die Neubauvorhaben im Bezirk führen.

 

Unsere Forderungen an die Politik:

1. Wir fordern Barrierefreiheit und Teilhabemöglichkeiten nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Durchführung zu prüfen.

2. Wir fordern bei großen Neubauprojekten im Bezirk wie beispielsweise in Lichterfelde Süd, in der Fischerhütten-/Sven-Hedin-Straße oder dem Neubau von Bezirksamt und S-Bahnhof, die Barrierefreiheit von Anfang an mitzudenken.

3. Wir fordern die Einbeziehung von Behindertenbeirat und Beauftragter für Menschen mit Behinderungen von Anfang an.

4. Wir fordern einen Austausch über neue Möglichkeiten im Barrierefreien Bauen und Wohnen zwischen Politik, Wohnungswirtschaft und Behindertenverbänden nach dem Vorbild Niedersachsens.  

 

Barrierefrei wohnen in Zehlendorf

Berlinweit werden bis 2025 115.000 barrierefreie Wohnungen benötigt.

Trotz des Bedarfs herrscht einerseits ein großer Pessimismus, dass sich an der Situation etwas ändert. Andererseits ist „Barrierefreiheit“ für viele Bürger:innen kein positives Leitbild. Sie assoziieren damit Alter und Gebrechlichkeit. 

In unseren Digitalveranstaltungen mit Expert:innen konnten wir deutlich machen, dass Barrierefreiheit Neubauvorhaben nur unwesentlich verteuert und dass es interessante Konzepte für Wohngebäude gibt, die den unterschiedlichen Interessen von jüngeren und älteren Menschen mit und ohne Behinderung gerecht werden und je nach Bedarf angepasst werden können.

In Gesprächen in unseren Modellquartieren in Schönow-Ladiusmarkt und in der Waldsiedlung Zehlendorf haben wir gelernt, dass die Barrieren im Wohnumfeld (Bordsteine, schlechte Beleuchtung, mangelnde Sitzgelegenheiten, schwer erreichbarer öffentlicher Nahverkehr) als besonders belastend empfunden werden — manchmal mehr als ein eigenes Zuhause, mit dessen Schwellen und Treppen man sich irgendwie arrangiert.

 

Unser Fazit in Kürze

1.   Barrierefreier Wohnraum im BestandIn bestehenden Wohneinheiten geben bauliche Gegebenheiten und ggf. geltender Denkmalschutz den Rahmen vor. Für den Bestand kann es daher i.d.R. nur individuelle Lösungen geben. Wohnraumanbieter müssen individuelle Möglichkeiten prüfen und ermöglichen. Bund und Länder müssen entsprechende Mittel zur Förderung der Barrierefreiheit auch im Bestand ausreichend bereitstellen.

2.   Barrierefreier Wohnraum im NeubauBarrierefreiheit muss von Anfang an mitgedacht werden. Die frühzeitige Einbeziehung trägt zu einer Reduzierung der Kosten bei. Gesetzliche Vorgaben dürfen nicht nur theoretisch eingehalten werden, sondern müssen in die Praxis weitergedacht werden. Das Einhalten der Vorgaben muss kontrolliert werden.

3.   Barrierefreies Wohnumfeld Barrierefreie Bauten und Verkehrswege im öffentlichen Raum, klare Beschilderungen, funktionierende Aufzüge, Sitz- und Aufenthaltsgelegenheiten, die nicht an Konsum gekoppelt sind, helfen allen Menschen sich im öffentlichen Raum wohlzufühlen und ohne Barrieren durch den Alltag zu kommen.

 

Ausblick

Überall stehen Menschen vor ähnlichen Herausforderungen in der Bewältigung von Barrieren. Es ist lohnend, Kontakte zu knüpfen, sich auszutauschen, zusammenzuschließen und von guten Beispielen zu lernen.  

Das Thema barrierefrei Wohnen in Zehlendorf ist weiterhin ein Wichtiges. Wir werden es weiterhin aufmerksam im Bezirk begleiten und an Gelerntes anknüpfen.

Nehmen Sie Kontakt auf unter

Barrierefrei-wohnen(at)teltow-zehlendorf.de 

 

Wir danken der Aktion Mensch und dem Ev. Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf für die Möglichkeit der Umsetzung dieses Projekts!

Letzte Änderung am: 15.09.2022